USB-T1L

Der USB-T1L ist ein Entwicklungswerkzeug für den noch recht neuen 10Base-T1L Ethernet-Standard, der sowohl im industriellen Umfeld, als auch im Auto zum Einsatz kommen soll.

Im industriellen Umfeld soll 10Base-T1L analoge 4..20 mA Schnittstellen und CAN-Busse durch industrial Ethernet auf einer verdrillten Zweidrahtleitung ersetzen.

Technologien
  • USB 2.0
  • Linux >= 6.1
  • 10 Base-T1L Ethernet mit Texas Instruments DP83TD510E Phy

Das Hauptargument für die Verwendung von 10Base-T1L sind der gegenüber konventionellem Ethernet reduzierte Verkabelungsaufwand, da T1L mit einem einzigen Paar verdrillter Leitungen auskommt, der niedrige Leistungsbedarf und die sehr hohen erreichbaren Leitungslängen bis 1km. Diese Vorteile werden mit einer eher niedrigen Datenrate von 10Mbit/s erkauft.

Merkmale
  • Firmwareloses Design
  • Kabel Fehlererkennung und -Diagnose
  • Kabellängen bis zu 1 km
  • Mainline-Linux Treibersupport
  • Vollständiger Phy-Registerzugriff

Typische Anwendungsfälle für USB-T1L

Hinzufügen einer 10Base-T1L-Schnittstelle früh in der Entwicklung einer Embedded Linux Anwendung

Durch den USB-Anschluss kann mit dem USB-T1L eine 10Base-T1L-Schnittstelle zu jedem Eval-Board mit USB hinzugefügt werden. Durch den verfügbaren Schaltplan, sowie die vorhandene Mainline Linux-Support ist die Integration in bestehende Designs einfach. Da der USB-T1L direkten Zugriff auf die Register des TI DP83TD510E 10Base-T1L Phy erlaubt ist die Integration vergleichbar mit dem direkten Design des Phy in das spätere Produkt.

Einsatz als bekannte Gegenstelle

Der USB-T1L kann durch die USB-Schnittstelle direkt am Notebook oder Test-Server betrieben werden und somit als bekannte Gegenstelle verwendet werden.

Besondere Eigenschaften

Steckverbinder

Es gibt aktuell zwei konkurrierende Vorschläge zu möglichen T1L Steckverbinder im Industrial-Ethernet-Umfeld. Im Sinne der Neutralität kommt der USB-T1L mit einfachen Schraubklemmen, die mittels eines Seitenschneiders an existierende Kabelsysteme adaptiert werden können.

Zugriff auf die Register des PHY

Der USB-T1L ist so gebaut, dass der Linux-Kernel vollständigen und nativen Zugriff auf die Register des verbauten 10Base-T1L-Phy hat und damit alle Eigenschaften der Verbindung direkt über Linux-Boardwerkzeuge auslesbar sind. Entsprechend wird auf dem Gerät keine Firmware benötigt und es kommt auch keine spezielle Software auf dem Hostsystem zum Einsatz.

USB-zu-RMII-Interface

Als USB-zu-RMII interface kommt der weit verbreitete Asix AX88772 zum Einsatz.

10Base-T1L Pegel und Coupling

Die Signalamplitude kann durch einen Jumper auf 1 Vpp oder 2,4 Vpp voreingestellt werden. Die notwendigen Positionen für ein intrinsic-safe coupling network sind vorhanden und können bei Bedarf bestückt werden.

Einzigartige MAC-Adresse

Das Gerät wird mit einer einzigartigen MAC-Adresse konfiguriert ausgeliefert.

Unsere Qualitätsversprechen

Dieses Gerät wird in Deutschland hergestellt. Jedes Gerät wird von uns von Hand in Betrieb genommen und getestet.

Unterstützung in Linux-Distributionen

Die folgende Liste gibt einen Überblick über die Upstream-Unterstützung in unterschiedlichen Linux-Distributionen:

  • Linux Kernel: Das Modul DP83TD510_PHY ist seit Linux 6.1 enthalten.
  • Debian: Das Modul ist ab Linux 6.6.3-1_exp1 Teil des Kernels und sollte somit in Debian 13 enthalten sein. In Debian 12 Backports ist es ebenfalls enthalten.
  • Raspbian: Das ist Modul ist zur Zeit nicht aktiviert. Es ist notwendig einen eigenen Kernel zu bauen.